Bernd Schwarzenbach

Fall Sie Anregungen haben, bin ich dankbar.

 

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(Diese Seite erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)

Allgemeine Prinzipien

Die Prinzipien für Festhaltetechniken ergeben sich im wesentlichen aus den Verteidigungsmöglichkeiten gegen die Drehtechniken. Der eigene Schwerpunkt und die abstützenden Extremitäten sollten möglichst weit von der möglichen Drehachse entfernt sein. Drehungen von Uke in die Bauchlage sind durch Kontrolle des Schulter- und/oder Hüftgürtels zu verhindern, dabei ist ein zu enger Körperkontakt des gesamten Körpers allerdings zu vermeiden, um Umdrehtechniken von Uke zu erschweren.

Körpereinsatz

Generell soll im Boden immer das eigene Körpergewicht bzw. die Rumpfmuskulatur bei der Ausführung von Techniken eingesetzt werden. 

Der Gegner soll mit dem Körpergewicht belastet werden, hierbei muss der Körper in der Hüfte steif gehalten werden und die Hüfte darf nicht auf der Matte abgelegt werden. Stützstellen sind Hände, Ellenbogen, Knie und Füße.

Ellenbogenkontrolle

Die Ellenbogen sollten immer eng am Körper bleiben und die Arme nie vollständig durchgestreckt werden, wenn die Möglichkeit für Hebeltechniken des Verteidigers besteht. Bei gestrecktem Arm kann die Armmuskulatur aufgrund der ungünstigen Hebelverhältnisse nur noch sehr wenig Kraft aufbringen und kann bei einem Hebelansatz daher kaum noch Widerstand leisten. Zudem ist der Bewegungsspielraum bis zum Schmerzpunkt bei gestrecktem Arm natürlich kleiner und eine wirksame Hebelendposition wird schneller erreicht.

Vergleichbares gilt wenn der Ellenbogen zu weit vom Körper entfernt ist. Die Kraftverhältnisse sind dann ungünstig und die Schultermuskulatur kann nur noch wenig Kraft aufbringen. Ist der Ellenbogen aber erst einmal in Kopfnähe fixiert, dann sind die Verteidigungsmöglichkeiten stark eingeschränkt und zusätzlich  besteht die Gefahr eines Armbeugehebels.

 

Haltetechniken (Osae-komi-waza) 

Schärpe (Kesa-gatame)

Techniken:
Schärpe (Kesa-gatame)
Hon-gesa-gatame
Variierte Schärpe (Kuzure-gesa-gatame)
Kissenschärpe (Makura-gesa-gatame)

Schulterschärpe (Kata-gatame)

Umgekehrte Schärpe (Gyaku-gesa-gatame)

Uki-gatame

 

Prinzip:
Neben dem Gegner - Ihm eine Körperseite zuwendend - liegend oder kniend halten. Der eigene Schwerpunkt (Hara) und die abstützenden Extremitäten sollten möglichst weit von der möglichen Drehachse entfernt sein. Drehungen von Uke in die Bauchlage sind durch Kontrolle des Schultergürtels zu verhindern. Hierbei ist zu üben einmal Beinhaltung und deren Variationen in Beziehung der Verlagerung von Körperschwerpunkte (Belastungen) und zum anderen die Griffsicherheit.

 

Kriterien:

K e s a - g a t a m e:
Tori legt den rechten Unterarm unter das Genick des Uke, die Hand liegt flach auf dem Boden.  Beide Beine sind weit gespreizt und leicht angezogen. Der Oberkörper wird zum rechten Knie gebeugt. Linke Hand erfasst den Ärmel des Tori überhalb des Ellenbogengelenk. Tori klemmt den Arm von Uke zwischen seinen Oberarm und seiner Brustseite ein. Die rechte Hüfte liegt ganz nah an der Achselhöhle des Uke.

  

H o n - g e s a - g a t a m e:
Ähnlich wie Kesa-gatame. Der Unterschied liegt lediglich bei der rechten Hand, welche die eigene Hose am Knie erfasst um so den Nacken des Uke besser unter Kontrolle zu halten.

 

K u z u r e - g e s a - g a t a m e:
Wie Kesa-gatame, jedoch wird der rechte Unterarm nicht unter dem Genick des Uke durchgeführt sondern unter Ukes linke Schulter und Toris Hand greift hierbei Ukes Ju-Jutsu-Gi an der Schulter.   

 

M a k u r a - g e s a - g a t a m e:

Ausgangslage ist Hon-gesa-gatame. Zusätzlich wird das rechte Knie, besser gesagt der rechte Oberschenkel des Tori wie ein Kissen unter den Kopf (Genick) des Uke geschoben. Der Oberkörper von Tori dreht sich in Richtung der linken Schulter von Uke und die linke Hand Toris wird als Stütze neben der linken Schulter von Uke abgelegt. Tori senkt seinen Kopf in Richtung Ukes linke Schulter.  

 

K a t a - g a t a m e:

Gleiche Ausgangslage wie Kesa-gatame. Tori kann sein rechtes Knie neben Ukes rechte Hüfte stellen. Der rechte Arm von Uke ist zwischen den Hälsen eingeklemmt . Toris rechte Hand kann seine linke Hand - oder seinen rechten Ellenbogen fassen.   Beide Arme ziehen kräftig an.

 

G y a k u - g e s a - g a t a m e:

Ausgangsbasis ist Kuzure-gesa-gatame, jedoch in gegengesetzter Richtung. Dies sieht ähnlich aus wie Kami-shiho-gatame, jedoch werden die Beine wie in Hon-gesa-gatame weit gegrätscht, nur eben in gegengesetzter Richtung.

 

U k i - g a t a m e:

Übergangslösung zu Kuzure-gesa-gatame. Übergang Stand Boden.

Das rechte Knie von Tori liegt quer über der Brust von Uke. Das linke Bein ist aufgestellt. Toris linke Hand erfasst Ukes rechten Ärmel  von außen oberhalb der Ellenbeuge und die rechte Hand Toris erfasst Ukes Ju-Jutsu-Gi in Höhe der linken Achsel. Beide Arme  Toris ziehen kräftig an.   

 

Typische Fehler:
- Kopf ist oben

- Füße zu dicht am Körper

- Zwischen Körper und Achselhöhle zu großer Spielraum

- Schulter - und oder Hüftgürtel nicht kontrolliert

- Zu wenig mit dem eigenen Körpergewicht belastet.

- Eigene Ausleger zu nah an der Drehachse.
 

Haltetechniken (Osae-komi-waza) 

Seitvierer (Yoko-shiho-gatame)

Techniken:
Seitvierer (Yoko-shiho-gatame)
Variierter Seitvierer (Kuzure-yoko-shiho-gatame)

Mune-gatame
Doppel Seitvierer (Kata-osae-gatame)

 

Prinzip:

Der Gegner liegt auf dem Rücken. Tori liegt bäuchlings quer über dem Gegner haltend. Tori hat die Beine ausgestreckt und gegrätscht bzw. beide Knie oder nur ein Knie angezogen.

 

 

Kriterien:

 

Yoko - s h i h o - g a t a m e:

Toris Ellenbeuge muss so weit in der Mitte zwischen den Beinen des Gegners sein, das der Arm von Tori von dem Gegner durch Strecken seines rechten Beins nicht einfach fortschieben kann.

 

Toris rechte Hand erfasst unter dem Nacken des Gegners den Stoff der Jacke am rechten Schulterblatt

Tori muss das Gesäß steht's tief halten. 

- Schulter- und/oder Hüftgürtel kontrollieren

 

K u z u r e - y o k o - s h i h o - g a t a m e:

Toris Ellenbeuge muss so weit in der Mitte zwischen den Beinen des Gegners sein, das der Arm von Tori von dem Gegner durch Strecken seines rechten Beins nicht einfach fortschieben kann.

 

Rechte Hand befindet sich über dem Kopf hinweg von der Schulter her unter des Gegners Achsel fassend. Hierbei sollte das rechte Knie zum Kopf des Gegners herangezogen werden.  

- Schultergürtel kontrollieren

 

M u n e - g a t a m e:

Tori liegt quer über Ukes Brustkorb. Beine sind gestreckt und auf den Zehen aufgesetzt oder die Beine sind angezogen. Toris rechte Hand fasst über Uke hinweg und hält dessen Ju-Jutsu-Gi den linken Oberarm von Uke von unten her fest. 

 

K a t a - o s a e - g a t a m e:

Die Ausgangsposition ist Yoko-shiho-gatame oder auch Kuzure-gesa-gatame. Beinhaltung ist ähnlich wie bei Kesa-gatame. Mit der linken Hand wird über beide Arme des Uke unter des Genick in den Kragen gefasst, so das die Arme von Uke unter der linken Achselhöhle eingeklemmt werden. Mit der rechten Hand wird die linke Schulter von Uke von außen gefasst oder zum stützen am Boden genützt. Das Körpergewicht von Tori muss so auf Uke verteilt sein so das ein herausdrehen durch Uke nicht mehr ermöglicht wird. 

 

Typische Fehler:

 

Haltetechniken (Osae-komi-waza) 

Oberer Vierer (Kami-shiho-gatame)

Techniken:
Oberer Vierer (Kami-shiho-gatame)
Variierter oberer Vierer (Kuzure-shiho-gatame)
Kami-sankaku-gatame

Oberer Armvierer (Ura-shiho-gatame)

 

Prinzip:
Diese Haltetechniken werden im Ju-Jutsu bisher nicht im 1 X 1 berücksichtigt.

Bäuchlings hinter dem Gegner - liegend oder kniend halten.

Tori hat die Beine ausgestreckt und gegrätscht bzw. beide Knie oder nur ein Knie angezogen.

 

Kriterien:

K a m i - s h i h o - g a t a m e:

Tori befindet sich an der Kopfseite von Uke und legt sich mit der Brust auf den Gegner. Beide Körper bilden eine gerade Linie. Das grätschen der Beine ist erforderlich um Ukes Versuche sich zu wälzen zu verhindern. Die Fassart beinhalten das einklemmen der Oberarme von Uke indem der Gürtel des Uke links und rechts gefasst wird.

K u z u r e - s h i h o - g a t a m e:

Eine Variante des Kami-shiho-gatame Tori liegt über Ukes rechte Schulter so das Toris Kopf auf Ukes linke Brustseite drückt. Die Körper bilden hierbei einen 45 Grad Winkel zueinander. Die Fassart ist wie bei Kami-shiho-gatame.

K a m i - s a n k a k u - g a t a m e:

Ausgangsstellung ist Kuzure-gesa-gatame. Das linke Bein von Tori schwingt über den Kopf von Uke. Der Körper von Tori bewegt sich hierbei in Richtung der Beine von Uke. Verharrt jedoch seitlich und wird mit der linken Hand abgestützt. Das linke Bein von Tori bewegt sich unter den Hals von Uke hindurch und verriegelt zum Dreieck mit dem rechten Bein (Kniekehle).  

 

U r a - s h i h o - g a t a m e:

Fixieren der linken Schulter von Uke geschied indem das lose Revers von Uke unter der Achsel hindurch mit der linken Hand gefasst wird. Jetzt wird die rechte Schulter ebenso wie die linke Schulter unter der Achsel hindurch an dem Revers gefasst. Die Revers werden etwas nach innen kräftig angezogen. Die Ellenbogen bleiben fest auf die Matte gepresst. Beine sind gegrätscht und auf den Fußballen aufgesetzt. 

 

Typische Fehler:

 

Haltetechniken (Osae-komi-waza) 

Reit Vierer (Tate-shiho-gatame)

Techniken:
Reitvierer (Tate-shiho-gatame)
Variierter Reitvierer (Kuzure-tate-shiho-gatame)
Klammer Reitvierer (Tate-sankaku-gatame)

 

Prinzip:
Über dem dem Gegner liegend oder kniend halten.

 

Kriterien:

Tori sollte bei Haltetechniken seinen Kopf tief halten, um Würgetechniken zu verhindern. Weiterhin ist auf Möglichkeiten von Uke zur Beinklammer zu achten und die Beine sind entsprechend zu positionieren.

T a t e - s h i h o - g a t m e 

Tori ist im Reitsitz auf dem Rücken liegenden Uke. Die Fersen werden stark von außen her an die Unterseiten der Oberschenkel des Uke gedrückt. Fassart ist ähnlich wie bei der Kata-gatame.

 

K u z u r e - t a t e - s h i h o - g a t a m e

Wie Tate-shiho-gatame jedoch werden die Beine mit denen des uke von außen nach innen verhakt, so das durch die Streckung der Beine des Tori ein Beinhebel beim Uke angesetzt  wird  

 

T a t e - s a n k a k u - g a t a m e

Tori liegt auf dem Rücken. Uke kniet zwischen Toris Beinen in der Schere. Tori legt sein Rechtes Bein über Ukes Rücken und klemmt seinen rechten Fuß unter die linke eigene Kniekehle. Tori rollt sich mit langsamer Geschwindigkeit auf die linke Seite bis Uke auf dem Rücken liegt. Jetzt beugt Tori seinen Oberkörper nach vorn.

 

 

Typische Fehler:

 

Befreiungstechniken

Techniken:

Übergang nach dem Wurf

Drehtechnik

 

Prinzip:

Ü b e r g a n g  n a c h  d e m  W u r f:

 

Sofort zu Tori hindrehen

Für den Verteidiger (Uke) ist es wichtig nach einer Wurftechnik so schnell als möglich eine Halbkugelposition einzunehmen (Knie, Hände in Richtung Tori), um mögliche Bodentechniken abwehren zu können. Die eigene Beine/Knie zwischen sich und Tori bringen (Halbkugelposition)

 

D r e h t e c h n i k:

 

Bei allen Drehtechniken (Umdrehtechniken aus Rücken- oder Bauchlage, sowie Befreiungen aus Haltetechniken) gilt es die abstützenden/blockierenden Extremitäten des Verteidigers wegzunehmen oder durch Anpassung der Drehrichtung zu umgehen (Oft ist hier der Diagonalgriff günstig).

 

Weiterhin ist es erforderlich den Schwerpunkt des Verteidigers möglichst nahe an die Drehachse zu bringen (enger Körperkontakt, Verteidiger „lang machen“, Ausleger heranholen), um die Drehung mit geringem Kraftaufwand bewerkstelligen zu können.

 

Toris Extremitäten an dessen Körper pressen, um Drehung in Bauchlage zu ermöglichen

Unter Tori wegrutschen, um in die Oberlage zu gelangen

 

Kriterien:

- Schwerpunkt des Tori diagonal an die Drehachse bringen.

- Kopf von Tori nach unten bringen

- Tori lang machen

- Stützen wegnehmen, kontrollieren oder umgehen

- Enger Körperkontakt für Umdrehtechniken herstellen

- Bauchlage einnehmen

- Arme eng am Körper halten

- Hals schützen

- Beinklammer

- Hals angreifen

 

Typische Fehler:
- Ausleger nicht fixiert

- Drehachse

- Tori nicht lang gemacht

 

 

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